Karl Lauterbach im Kampf gegen die Kopfpauschale

Wiehl – Experte der SPD-Bundestagsfraktion erläuterte auf Einladung von Landtagskandidat Dr. Roland Adelmann seine Ansichten zum Thema Gesundheitspolitik.
Aus der Reihe „Dr. Roland Adelmann trifft…“ war gestern Abend der gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Dr. Karl Lauterbach zu Gast im Oberbantenberger Hof in Wiehl. Passend zum Gast wurde bei der für alle Bürger öffentlichen Diskussionsrunde vorrangig über das Thema Gesundheitspolitik gesprochen. Die mit einem hohen Numerus Clausus (NC) belegten Studienplätze für Medizin, die Preise für Arzneimittel und der Ärztebedarf waren dabei die Haupthemen.

Lauterbach sprach sich vor allem gegen die Einführung der Kopfpauschale aus. Im Rahmen dieser Gesundheitsprämie soll jeder Erwachsene monatlich einen gleichen Beitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung beisteuern. An einem Bespiel erklärte er, wie schief die Einführung der Pauschale aus seiner Sicht laufen könnte: „Die Schweiz und die Niederlande haben die Kopfpauschale eingeführt und im Jahr eins ist die Krankenversicherung ausgestorben.“ Nach Meinung Lauterbachs sei die Einführung der Kopfpauschale gleichbedeutend mit dem Ausstieg aus einem Solidarsystem, „für das wir Deutschen im Ausland beneidet werden.“ Lauterbach selbst ist für die Einführung einer Bürgerversicherung, in der sich alle Bürger mit ihrem Einkommen an der Finanzierung der Krankenversicherung beteiligen.

Ein weiteres Thema war der Mangel an Hausärzten in der ländlichen Region. „Wer sich die Bezahlung von Hausärzten ansieht, kann verstehen, dass die meisten eher zum Facharzt tendieren“, meinte Lauterbach. Damit verbunden seien auch die hohen Anforderungen, was den Numerus Clausus für ein Medizinstudium angeht. Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler  (FDP) hatte kürzlich vorgeschlagen, den NC abzuschaffen, um auch Schülern mit einem schlechteren Notendurchschnitt den Zugang zu einem Studium zu ermöglichen und somit dem Ärztemangel auf dem Land entgegenzuwirken. Nach Ansicht Lauterbachs der falsche Ansatz: „Es ist Schwachsinn, zum Beispiel mittelguten Schülern vorzuschreiben, dass sie auf dem Land arbeiten sollen. Wenn man mehr Hausärzte auf dem Land haben will, dann sollte man diese besser bezahlen.“

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