Land NRW strebt engere digitale Zusammenarbeit von Bürgern und Verwaltung an

Die Landesregierung NRW verabschiedet als erstes Bundesland eine umfassende Open Government Strategie für alle Ministerien. Innenminister Jäger will damit eine aktive Beteiligung der Menschen an Regierung und Verwaltung fördern.

Die Regierung und Verwaltung in Nordrhein-Westfalen wollen sich öffnen: In einer Kabinettsitzung der vergangenen Woche hat die Landesregierung eine landesweite Open Government-Strategie (Open.NRW) verabschiedet. „Wir wollen frei zugängliche und transparente Daten und Informationen“, sagte Innenminister Ralf Jäger. „Die Menschen sollen sich aktiv an Regierung und Verwaltung beteiligen können.“ Mit der Strategie stellt die Landesregierung wichtige Weichen für eine neue Politik der Beteiligung im digitalen Zeitalter. Die Kabinettentscheidung ist damit der Startschuss für den Chief Information Officer Hartmut Beuß, der als IT-Beauftragter der Landesregierung nun mit der Umsetzung der Open.NRW-Strategie gemeinsam mit allen Ministerien beginnen wird.

Nordrhein-Westfalen ist das erste Bundesland, das eine eigenständige, zwischen allen Ministerien abgestimmte Open-Government-Strategie für die Landesverwaltung auf den Weg bringt. Sie umfasst drei Bausteine: Offene Regierungs- und Verwaltungsdaten (Open Data), mehr Partizipation sowie  bessere Zusammenarbeit der Ministerien und der Landesverwaltung mit den Bürgerinnen und Bürgern. „Jetzt stehen wir gemeinsam in der Verantwortung, die Strategie in praktisches Handeln zu gießen und so mit Leben zu füllen. Das wollen wir zügig in Angriff nehmen, aber auch mit allen Beteiligten sorgfältig abstimmen“, kündigte Hartmut Beuß an.

Open Data bedeutet die freie Verfügbarkeit von Daten aus Regierung und Verwaltung. Mit der jetzt verabschiedeten Open-Government-Strategie gibt es nun eine Grundlage für ein künftiges Open.NRW-Portal, in dem zahlreiche Informationen aller Ministerien und ihrer Geschäftsbereiche zur Verfügung gestellt werden sollen – zum Beispiel zu den Themen Wahlen, Gefahrenabwehr, Wirtschaft und vielen weiteren. „Jeder wird dann online über das Open.NRW-Portal die Daten der nordrhein-westfälischen Landesverwaltung nutzen können. Zum Beispiel um sich Lehrmaterial oder Statistiken zu beschaffen oder um neue Anwendungen wie Smartphone-Apps zu entwickeln. Auch die Kommunen sind eingeladen, ihre Daten im Portal zur Verfügung zu stellen“, sagte der Innenminister.

Durch E-Partizipation wird der Online-Dialog zwischen Bürgern, Wirtschaft und Verwaltung möglich. „Wir wollen die Menschen mit einbeziehen. Sie können sich vom PC zu Hause oder unterwegs per Handy frühzeitig und direkt beteiligen“, erklärte Jäger. „Aber nicht nur die Onliner sind herzlich eingeladen, sich einzubringen“, führte Hartmut Beuß aus. „Wir sprechen auch ausdrücklich diejenigen an, die das Internet bislang kaum oder nur wenig nutzen. Die Open.NRW-Strategie will alle mit einbeziehen.“

Der dritte Baustein der Strategie zielt darauf ab, die einzelnen Ministerien und die Landesverwaltung besser zu vernetzen. Regierung und Verwaltung sowie Wirtschaft, Wissenschaft und Bürger sollen enger zusammenarbeiten. Dazu sollen Soziale Netzwerke stärker genutzt werden. „Mit der Open.NRW-Strategie binden wir Nordrhein-Westfalen in eine nationale und internationale Entwicklung moderner Verwaltung ein. Damit gestalten wir die Demokratie offener und lebendiger“, so Jäger.

Die Open-Government-Strategie finden Sie im Internet unter:

http://www.nrw.de/opennrw/

http://www.mik.nrw.de/open-government/das-projekt/die-strategie.html

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