Lauter Protest gegen Rechts

Die 100 Bereitschaftspolizisten aus Köln und Bonn und ihre Kollegen der oberbergischen Polizei hatten einen vergleichsweise entspannten Nachmittag: An der Ecke Wehrenbeul/Feldstraße standen rund 300 stimmgewaltige, aber friedliche Gegendemonstranten, auf dem Parkplatz vor der Polizeiwache 57 mit dem Bus angereiste Rechtsradikale,

die kaum jemand in Gummersbach gehört, geschweige denn gesehen haben dürfte.

Als der Auftritt diese Woche bekannt geworden war, formierten sich spontan zwei Gegenbewegungen: Die Linke, deren Protestveranstaltung sich das Bündnis „Oberberg ist bunt, nicht braun“ anschloss, und eine Kundgebung, zu der SPD und IG Metall aufgerufen hatten. Nach zwei getrennt voneinander abgehaltenen Kundgebungen schlossen sich alle zusammen, um vor der Polizeiabsperrung am Wehrenbeul lautstark „Nazis raus!“ oder „Ihr seid hier unerwünscht!“ zu skandieren.

Das war auch der Tenor der Reden des IG-Metall-Chefs Werner Kusel, des SPD-Landtagsabgeordneten Dr. Roland Adelmann, von Oberbergs SPD-Chef Thorsten Konzelmann und Gummersbachs Bürgermeister Frank Helmenstein sowie Marko Penz als Sprecher von „Oberberg ist bunt“. Einig waren sich die Redner darin, dass es nicht angebracht sei, das Auftreten der Rechten einfach zu ignorieren. „Flagge gegen die braune Brut zu zeigen, ist besser“, sagte Thorsten Konzelmann. Frank Helmenstein wies darauf hin, dass man mit allen demokratischen Mitteln ein Ausbreiten der Rechtsradikalen in Gummersbach verhindern werde. Lob gab es für den besonnenen Einsatz der Polizei aber auch von der Polizei für die friedlichen Demonstranten.

Auch der SPD-Landtagsabgeordnete Dr. Roland Adelmann (r.) beteiligte sich an der friedlichen Demonstration gegen Rechts und propagierte für Oberberg ein „Wehret den Anfängen“ (Foto: Meike Deutschmann).

facebooktwittergoogle_plusmail

Das könnte Sie auch interessieren