Der sichere Umgang mit dem Rollstuhl muss gelehrt werden

Der Deutsche Rollstuhl-Sportverband DRS sammelt derzeit im Rahmen einer Umfrage Erfahrungen von aktiven Rollstuhlfahrern beim Erlernen der Fahrtechniken. Aus Sicht des Verbandes reicht eine kurze Einweisung bei der Auslieferung des Rollstuhls durch den Mitarbeiter etwa eines Sanitätshauses nicht aus, um den alltagssicheren Umgang auf den beiden Rädern zu garantieren.

„Das Fahrrad- oder Autofahren muss auch erst erlernt werden, die Einweisung des Verkäufers genügt dort auch nicht“, erklärt Ute Herzog, im DRS zuständig für den Kinder- und Jugendsport.

Die gesetzlichen Krankenkassen finanzieren laut Verträgen mit den Dienstleistern (die jeweils beauftrage Rehafirma) mit der Kostenübernahme des Rollstuhls auch eine Einweisung in den Gebrauch des Hilfsmittels. Über diese Tatsache und die genauen Inhalte einer solchen Einweisung wissen allerdings die wenigsten Bescheid. So fehlen letztlich vielen Rollstuhlfahrern, egal welchen Alters, die nötigen Kniffe zur Bewältigung alltäglicher Hürden.

Eine vollständige Einweisung sollte die technischen Faktoren aufzeigen, die Wartung des Rollstuhls erklären, Hinweise zu den Fahrtechniken (Rückwärtsfahren, Befahren von Bordsteinkanten) sowie Hinweise für eine schiebende Person geben. Mit der Ausbildung im Gebrauch des Rollstuhls erlernt der Rollstuhlnutzer unter anderem effektive, kraft- und gelenkschonende Fahrtechniken, sicheres Fahren auf engem Raum oder das Öffnen und Schließen von Türen.

Mit der derzeit aktiven Umfrage möchte der DRS nun erreichen, dass alle Aktivrollstuhlnutzer das Fahren sicher erlernen können und ihre Teilhabe bestmöglich gesichert ist. „Die erste Bordsteinkante soll kein unüberwindliches Hindernis mehr darstellen“, erklärt Herzog. Damit dieses Ziel erreicht wird, sollen die Rollstuhlnutzer in der Umfrage ihre Erfahrungen mitteilen können, über ihre Rechte bei der Aushändigung des neuen Hilfsmittels informiert werden und letztlich die Finanzierung von Fahrtrainings im Sinne einer Ausbildung garantiert werden.

Der Fragebogen der Umfrage ist hier online abrufbar.

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