15-Jähriger übernimmt Arbeitsplatz eines Politikers

Einer der jüngsten Teilnehmer des Jugend-Landtags NRW war Lucas Weber. Der 15-jährige Schüler der Städtischen Realschule ist zwar parteilos, interessiert sich aber dennoch für Politik. „Ich habe vom Jugend- Landtag in der BM gelesen und mich beworben“, berichtete Lucas.

Sein Appell an alle Jugendlichen nach drei anstrengenden Tagen im Parlament: „Dabei sollte man ruhig mal mitmachen.“ Die beiden vorgegebenen Themen, die von ehemaligen Teilnehmern aus den vergangenen Jahren vorbereitet wurden, entsprachen nicht ganz dem bevorzugten Themenbereich des 15-Jährigen. Lieber hätte er Diskussionen zum Thema verkürzte Gymnasialzeit (G8) geführt. Denn persönlich ist Lucas Weber gegen das verkürzte Abitur. Dieses Thema kam in Düsseldorf jedoch nicht zur Sprache.

Als Parteiloser wurde der Schüler der SPD-Fraktion zugewiesen, wo er für drei Tage den Platz des oberbergischen Abgeordneten Dr. Roland Adelmann übernahm. Für die politische Aufgabe hatte Lucas Weber angemessene Kleidung in den Koffer gepackt: Hemden, lange Jeans und schicke Schuhe. „Einige sind aber auch herumgelaufen, als hätten sie einen wichtigen Geschäftstermin“, berichtete er.

Dass Sitzungen kein Zuckerschlecken sind, konnte der jugendliche Abgeordnete am eigenen Leib erfahren: „Die Plenarsitzung dauerte fünf Stunden. Da lässt die Konzentration schon nach“, erzählte Lucas Weber nach seiner Heimkehr. Beim Parlamentarischen Abend hatte der 15-Jährige die Gelegenheit, sich mit Politikern zu unterhalten. Dabei kam er auch mit Landtagspräsidentin Carina Gödecke ins Gespräch.

Noch ein Jahr wird der Schüler an der Realschule verbringen, die er mit der Fachoberschulreife abschließen will. Sein Schwerpunktfach Sozialwissenschaften deutet bereits auf eine politische Ader bei dem 15-Jährigen hin. Ein politisches Engagement kann sich der junge Hückeswagener für die Zukunft durchaus vorstellen, wenn die Chance dazu besteht. Ein Problem gibt es dabei jedoch: „Vorher muss man ja in eine Partei eintreten“, sagte Lucas Weber. Für eine solche konnte sich der Realschüler bisher noch nicht entscheiden.

Von Stephan Büllesbach

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